Im Jahr 2012 (Stichtag 30. November) wurde laut Statistik Austria mit 2.154.800 hl (-23% zu 2011) die zweitgeringste Weinernte seit 15 Jahren eingebracht.
Wien (agrar-PR) - Nach der stark reduzierten Ernte von 2010 (1,7 Mio. hl) handelt es sich innerhalb von drei Jahren nunmehr um die zweite stark unterdurchschnittliche Weinproduktion (-14% zum Fünfjahresschnitt). Von den Verlusten waren Weißweine mit 1,4 Mio. hl gleichermaßen betroffen wie Rotweine mit 802.800 hl (-14% bzw. -13% zum Fünfjahresschnitt).
Hauptverantwortlich für diese magere Mengenausbeute waren großflächige (Spät-) Frostschäden in Niederösterreich, wo mit 1,2 Mio. hl die starke Vorjahresproduktion um 31% und der Fünfjahresschnitt um 22% unterschritten wurden. Besonders betroffen waren die Weinbaugebiete Weinviertel (624.000 hl) sowie das Kamptal (126.500 hl) mit einem Minus von je 31% zum Fünfjahresschnitt. Zusätzlich - aber in weit geringerem Ausmaß - trugen frühsommerliche Dürre sowie ein ungewöhnlich heftiger Unwettersommer zur Reduktion des Ertrags bei. Der Anteil Niederösterreichs an der Gesamternte reduzierte sich folglich gegenüber 2011 um 7 Prozentpunkte auf 57%.
In den anderen Bundesländern fiel der Ertrag günstiger aus, obwohl auch hier gegenüber der starken Vorjahresernte Abschläge zu verzeichnen waren. So konnten das Burgenland (685.400 hl; -1% zu 2011) und die Steiermark (213.100 hl; -28% zu 2011) annähernd das durchschnittliche Produktionsniveau halten, während Wien mit 21.900 hl (-13% zu 2011) sogar 8% gegenüber dem Ernteschnitt der letzten fünf Jahre zulegte.
Vor allem im Segment der Qualitäts- und Prädikatsweine mussten beachtliche Verluste hingenommen werden (-18% auf 1,8 Mio. hl; -11% zum 5-Jahres-Schnitt), wobei der stärkste Rückgang in Niederösterreich auf 1,1 Mio. hl (-24% zu 2011) verzeichnet wurde. Ein noch markanterer Rückgang war im Segment der Weine (vorm. Tafelweine) und Landweine auf 262.900 hl (-47% zu 2011) gegeben, wobei auch hier Niederösterreich mit einem Minus von 61% zu 2011 auf 136.800 hl besonders herausragte.
Der Weinbestand 2012 verzeichnete mit 2,7 Mio. hl (+24% zu 2011) einen deutlichen Zuwachs zum extremen Lagertiefstand des Vorjahres. Besonders die stark geleerten Weißweinlager konnten aufgrund der starken Vorjahresernte auf 1,4 Mio. hl (+34% zu 2011) gefüllt werden, womit ein leicht überdurchschnittliches Lagerniveau (+4% zum Fünfjahresschnitt) erreicht wurde. Auch der Rotweinbestand wuchs mit 1,3 Mio. hl (+14% zu 2011) auf ein leicht über dem Durchschnitt liegendes Niveau an (+3% zum Fünfjahresschnitt).
Die Lagermenge von Qualitäts- und Prädikatsweinen stieg um 24% auf 2,0 Mio. hl, womit sich zum Stichtag annähernd gleich viel Weiß- wie Rotweine (je 1,0 Mio. hl) auf Lager befanden. Mit einem Plus von 28% auf 1,3 Mio. hl hielt Niederösterreich 63% des Qualitäts- und Prädikatsweinlagers, gefolgt vom Burgenland mit 551.600 hl (Anteil: 27%) und der Steiermark mit 149.500 hl (Anteil: 7%). Bei Wein und Landwein konnte mit 437.200 hl ein Bestandszuwachs von 48% festgestellt werden, wobei auch hier Weißweine (257.400 hl; +55% zu 2011) stärker als Rotweine (179.800 hl; +37% zu 2011) zulegten. Deutlicher Lagerschwund war bei EU-Verschnitt-Wein (49.800 hl; -16% zu 2011), Erzeugnissen aus anderen EU-Staaten (59.700 hl; -18%) sowie bei Wein aus Drittländern (4.100 hl; -43% zu 2011) zu verzeichnen. Schaumwein und sonstige Erzeugnisse (133.200 hl; +14% zu 2011) sowie Traubenmost (5.100 hl; +9% zu 2011) wurden hingegen vermehrt auf Lager gelegt. (statistik-austria) (Ende / agrar-presseportal.de)
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